Ferien zwischen Provence und Côte d’Azur – Urlaub im Var

 2. Mai 2017   Ina

Einer unserer schönsten Frühsommerurlaube haben wir im südfranzösischen Var verbracht. Die idyllische Region liegt zwischen der mondänen Côte d’Azur und der idyllischen Provence. Hier führen Spaziergänge, Wanderungen und Moutainbike-Touren zu mittelalterlich anmutenden Dörfern, durch duftende Lavendelfelder und angenehm schattige, mediterrane Wälder. Die beliebten Seebäder Saint-Cyr-sur-Mer, Saint-Raphaël, Le Dramont sowie der Badeort und die alte Römersiedlung Fréjus laden zum Schwimmen, Erholen und zum Wassersport ein.

Süd Frankreich, Var


Var in Südfrankreich


Bei unserem Aufenthalt im Var haben wir von unserem Campingplatz aus viele Ausflüge unternommen, auch ins Département Alpes-Maritimes. Eines unserer ersten Ausflugsziele war die Parfumstadt Grasse in der Provence. Vom Campingplatzplatz Domaine du Colombier in Fréjus fuhren wir rund 60 Kilometer durch eine malerische Berglandschaft – mit Blick auf die in der Morgensonne leuchtenden Felsen des roten Estérel-Massivs. Wir passierten romantische Olivenhaine und durchquerten idyllische Bergdörfer. Auf dem Weg nach Grasse haben wir auch die alte Bischofs- und heutige Segelflugstadt Fayence besucht.

Fayence, die größte Stadt zwischen Grasse und Draguignan, liegt auf atemberaubender Höhe von 350 Metern über Normalnull. Viele Restaurants offerieren provenzalische Spezialitäten. Gut gestärkt ging es durch das historische, hügelige Stadtinnere – treppauf und treppab. Vom Glockenturm der Kirche Jean-Baptiste genießen Besucher einen herrlichen Panoramablick auf große Teil des Départements Var. Im Inneren des rund 300 Jahre alten Gotteshauses kann ein prächtiger Altar angesehen werden. Wer hier in der Vor- oder Nachsaison einen Ausflug unternimmt, sollte einen Pullover oder eine Jacke mitnehmen. Denn hier oben in der Hügellandschaft der Provence kann sich die Luft auch einmal schnell abkühlen, was an heißen Tagen ja durchaus willkommen ist.

Fayence


Unsere Route verlief von Puget-sur-Argens in Richtung Le Muy und dann über die D47 nach Bagnols-en-Forêt. Von hier erreichten wir über die D4 unser Pausenziel Fayence, um dann auf der D19 weiter nach Grasse zu reisen. Ein ganz großes Kompliment geht an meinen Partner und „Fahrer“. Denn die Gebirgsstraßen verlaufen in atemberaubenden Kurven und oft an spektakulären Abgründen entlang. Mit vielen „Uuuhs“ und „Aaahs“ konnte ich den Traumblick auf die Landschaft genießen… Etwas einfacher, aber landschaftlich weniger spektakulär, ist die Alternativroute nach Grasse – aus Richtung Fréjus über die A8 und die D35.

Durch die Traumlandschaft der Provence gelangten wir dann von Fayence in die Parfumhauptstadt Grasse – Heimat traditionsreicher Dufthersteller wie Fragonard, Galimard und Moulinard. Unser Auto parkten wir bequem am Stadtrand. Es gibt für die vielen Besucher zahlreiche Parkhäuser und Parkplätze. Ein kurzer Spaziergang führte uns zum Bureau de Tourisme. Hier haben wir uns mit einem Stadtplan und Infos eingedeckt, um im historischen Zentrum von Grasse keine Sehenswürdigkeiten zu verpassen.

Mit dem Plan in der Hand ging es gut geführt durch die engen Gassen, vorbei an prächtigen Bürgerhäusern aus den vergangenen Jahrhunderten. Die Kathedrale Notre Dame du Puy aus dem 12. Jahrhundert beeindruckt mit ihrer mit klaren Linien gestalteten Fassade. Im Kircheninneren überrascht sie mit der reich verzierten Sakramentenkapelle. Das Gotteshaus thront in der Altstadt auf einem Puy, einem Hügel, sodass wir von hier aus herrliche Ausblicke über die Berglandschaft genießen konnten. Beim Bummeln durch die romantischen Gassen haben wir viele kleine Läden erkundet, historische Brunnen bestaunt und uns ein gemütliches Restaurant gesucht. Besonders viele finden Grasse-Besucher rund um La Place aux Aires. Selbstverständlich durfte auch ein Besuch des bekanntesten Museums der Stadt nicht fehlen – dem Parfum- und Duftmuseum.

Restaurants an der Place aux Aires, Grasse


Einst war Grasse eine Hauptstadt der Lederverarbeitung. Hier befanden sich viele Gerbereien. Beim Gerben der Tierhäute entstanden jedoch viele unangenehme Gerüche, die auch dem Leder anhafteten. Zum Glück gab es Galimard, einen Lederverarbeiter aus Grasse. Er kam auf die clevere Idee, das Leder mit angenehm schnuppernden Duftwässern zu behandeln. Als die Lederindustrie sich dann in Städte wie Nizza verlagerte, konzentrierten sich viele Betriebe in Grasse auf die Parfumherstellung. Die vielen Blumen und Kräuter der Provence lieferten den Parfumeuren hierfür perfekte Rohstoffe.

Auf unserem Rückweg von Grasse zum Campingplatz Domaine du Colombier haben wir die touristische Route nach Fréjus genommen. Hier können Urlauber am Strand entspannen, oder den Kreuzgang der romanischen Kirche Saint-Léonce und die Überreste eines römischen Aquädukts besichtigen.
Fazit: Im Var und in Grasse gibt so viel zu bestaunen, zu entdecken und zu genießen. Bonnes Vacances, schöne Ferien – in der Provence und an der französischen Mittelmeerküste!



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