Abstand halten – beim Campen in „Meck-Pomm“ kein Problem

 11. Juni 2020   Typisch Klaus

Abstand halten leicht gemacht
© kasabubu - Pixabay

Endlich wieder campen gehen, aber bitte schön sicher! Das wollten wir gleich im sonnigen Juni ausprobieren, nachdem immer mehr Campingplätze in Europa wieder geöffnet haben. Aber erstmal sollte es ein „Test-Wochenende“ werden, bevor wir unseren Sommerurlaub auf Campingplätzen planen. Wohin also kurz nach Pfingsten, an einem sonnigen Wochenende Mitte Juni? Die Strände an Nord-und Ostsee haben viele in den Pfingstferien für sich entdeckt. Auch da haben viele Campingplätze und Ferienparks geöffnet. Auf denen sowie an den Stränden und in den Urlaubsorten gelten natürlich weiterhin Abstands- und Hygieneregeln. Teils muss man den freien Platz am Strand auch via App buchen.

Wir wollten lieber mit dem Camping zu Corona-Zeiten erstmal im ruhigeren Hinterland anfangen

Unsere Wahl fiel auf die Mecklenburger Seenplatte, nur zwei bis zweieinhalb Autostunden von Hamburg und Berlin entfernt. Auch hier war es schwer, einen freien Campingplatz zu finden – aber es gelang. Wir steuerten mit unserem Mietcamper den Campingplatz am Krakower See, zwischen Waren und Schwerin gelegen, an. Hier haben wir alles gefunden, was wir wollten: eine ruhige, aber nicht „tote“ Seepromenade, herrliche Rad- und Spazierwege, gut besuchte, aber bei weitem nicht überfüllte Terrassencafés und vor allem jede Menge Platz und Natur! Abstand halten ist leicht – in der weiten Hügellandschaft der „Mecklenburger Schweiz“, zwischen den Baumriesen der Nossentiner und Schwinzer Heide, dem größten zusammenhängenden Waldgebiet des Bundeslandes sowie am und auf dem Krakower See. Dessen nördliche Teilseen mit seiner Kormorankolonie, den beschaulichen Badebuchten, den vielen Inselchen und den bunten Fischer- und Bootshäusern erkundeten wir von Krakow aus mit dem Mietkajak.

Platz genug in Mecklenburg, Krakower See
© Klaus Schneider

Platz genug bot auch der Campingplatz am Krakower See mit seinen schönen, großen Rasenstellplätzen

Wir hatten sogar Seeblick! Zu den durchweg netten Nachbarn gab es genau den richtigen Abstand – nah genug für einen campertypischen Klönschnack, weit genug weg, um sich corona-bedingt keine Sorgen zu machen. Ein wirklich sorgenfreies Wochenende ermöglichte auch das Hygienekonzept: Überall waren freundlich, aber klar formulierte Infotafeln, Spender für Desinfektionsmittel und Abstandshinweise. Im reetgedeckten Rezeptionshaus galt „Maske auf“ (was überhaupt kein Problem war); in den Sanitäranlagen gab es reichlich Platz für alle. Das kam auch, weil zum Beispiel jedes zweite der vielen Waschbecken überklebt war. Vor allem gelang das „Social Distancing“ mühelos, weil alle Gäste, die wir trafen, vernünftig waren. Es war leicht, Abstand zu halten, ohne auch nur ein bisschen Komfortverlust zu verspüren. Die Corona-Krise war präsent. Aber sie hat uns und unseren Camping-Nachbarn trotzdem nicht die Freude am Campen und der Natur vermiest. So kann es hier an der mecklenburgischen Seenplatte gehen – und sicher auch auf vielen anderen Campingplätzen in Mecklenburg-Vorpommern, in ganz Deutschland und in vielen europäischen Urlaubsregionen. Also, Zelt packen, Camper volltanken, Caravan mieten oder anhängen… oder einfach ein Mobilheim mieten – und mit Umsicht und Vorfreude Campingferien planen!

Keine Seeadler aber Bläßhuhner
© Alexas-Fotos - Pixabay

Nur eins haben wir zu meckern: Die Seeadler haben es mit dem Distancing übertrieben

Von dem hierzulande größten Greifvogel soll es am naturgeschützten, südlichen Teil des Krakower Sees rund fünfzehn Exemplare geben. Wir haben eine lange Weile auf dem extra eingerichteten (und wunderschön gelegenen) Seeadler-Aussichtsturm ausgeharrt – aber keinen gesehen! Naja, dafür aber immerhin jede Menge Schwanen- und Bläßhuhnfamilien mit ihrem süßen Nachwuchs, in der Nähe auch Störche, Rotmilane und (weithin zu hören) Kraniche… Auch einige selten gewordene Kiebitze konnten wir erspähen. Die schwarz-weißen Bodenbrüter sind unschwer an ihrem spektakulären Flatterflug und ihren Kiwitt-Rufen zu erkennen. Und nächstes Mal zeigen sich sicher auch die Adler! Noch ein Grund mehr, bald wieder zum Campen nach Meck-Pomm zu kommen, ob in oder nach der „Corona-Zeit“!





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