Mit Baby und Kleinkind sorglos in den Urlaub – unsere Tipps

 4. Juni 2025   Klaus

Mit dem Auto in den Camping- oder Mobilheimurlaub mit dem noch jungen Nachwuchs? Für manche jungen Eltern klingt das nicht nach einem Kinderspiel. Aber mit ein bisschen Vorbereitung und vielleicht auch mit etwas angepassten Erwartungen kann es richtig gutgehen. Sie sind bei einer individuellen Autoreise mit Kind und Kegel flexibel, können Reiseziel, Fahrzeit und Pausen an die Bedürfnisse der Kleinen (und Großen) anpassen. In diesem Blog finden Sie Tipps von reise- und campingbegeisterten Vätern und Müttern aus unserem Team. Unsere Kinder sind zwar heute schon etwas größer – aber wir können uns noch gut an die ersten Reisen mit dem Nachwuchs erinnern...

1. Das passende Urlaubsziel

Klingt banal, ist aber nach unserer Erfahrung wichtig: Wählen Sie ein Urlaubsziel und eine Unterkunft aus, die zumindest in Teilen wirklich auf Urlaub mit Kleinkind und Baby ausgerichtet sind – von sicheren Spielmöglichkeiten für die Kleinen, geeigneten Bademöglichkeiten, intakter Natur bis zu kindgerechter Ausstattung der Unterkünfte. Kinderstuhl, Babybad, Bettgitter und mehr sollten vor Ort sein oder einfach dazugebucht werden können.

Ein gutes Zeichen ist auch, wenn die Gastgeber ausdrücklich Eltern mit kleinen Kindern willkommen heißen und wenn dort weitere junge Familien Urlaub genießen. Dann finden die Kleinen wahrscheinlich schnell Spielkameraden und die Eltern gleichgesinnte Gesprächspartner. An Kinderlärm wird sich sicher auch niemand stören. Wählen Sie auch ein Reiseziel, an dem es voraussichtlich weder eiskalt noch brüllend heiß wird. Auch die Infrastruktur, zum Beispiel ein Englisch oder Deutsch sprechender Kinderarzt in der Nähe, kann ein Kriterium sein.

Reisen Sie in eine Region mit wechselhaftem Wetter oder im Frühjahr, Herbst oder Winter? Oder möchten Sie vielleicht den ersten Urlaub in der Nähe Ihrer Heimat genießen, sicher ist sicher? Dann empfehlen wir Ferienparks mit Indoor-Spielwelten und/oder kindgerechten Indoor-Pools – hier sind unsere Tipps.

2. Reisezeit und kurze Anreise

Es hat ja auch Vorteile, wenn die Kinder noch nicht in die Schule gehen. So haben Sie die Chance, außerhalb der Ferien zu fahren. Dann ist es meist nicht so voll, nicht so heiß und vor allem deutlich günstiger! Zudem treffen Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit andere junge Familien. Und bei der Urlaubsplanung in vielen Firmen werden es Ihnen Kollegen mit schulpflichtigen Kindern danken, dass Sie außerhalb der Ferienzeiten Urlaub nehmen möchten.

Und wohin soll es gehen? Klar, man kann in einer Nacht ans Mittelmeer oder Nordkap durchrasen… Früher, ohne Kinder, mag das ein Abenteuer gewesen sein. Aber fängt so ein entspannter Familienurlaub an? Selbst, wenn Ihr Nachwuchs selig stundenlang im Kindersitz schläft – angenehm und gesund ist es nicht gerade. Manche Kids spüren auch die Aufregung, wenn es in den Urlaub geht, und schlafen dann nicht mehr so gut im Auto wie sonst.

Bitte denken Sie auch an sich und Ihren Partner: Wenn schon die Anreise eine Tortur ist, die Sie am Lenkrad nur mit sechs Redbull meistern, wie soll dann der Urlaub werden? Denken Sie an die folgenden Nächte im Urlaub. Vielleicht sind die Kinder am Urlaubsort so aufgeregt, dass Sie zuerst nicht so gut schlafen. Wenn Ihnen dann auch noch die nächtliche Anreise in den Knochen steckt…

Wählen Sie lieber ein Urlaubsziel, das Sie mit dem Auto in zwei bis sechs Stunden erreichen. Dann kommen Sie entspannt an. Sie können tagsüber fahren und vielleicht den Mittagsschlaf der Kleinen mit einplanen. Wer tagsüber fährt, hat auch den Vorteil, eine wirklich entspannte Pause mit den Kids einlegen zu können – eine längere Pause, bei der sich die Kinder auf einem Spielplatz oder einer Picknickwiese austoben.

Versuchen Sie auch, stauintensive Zeiten zu meiden – zum Beispiel durch Buchungen in der Nebensaison oder An- und Abreisetage, die nicht auf den meist samstäglichen Bettenwechsel fallen. Viele Mobilheim-Anbieter bieten die An- und Abreise am Sonntag oder in der Woche an, insbesondere außerhalb der Schulferien. Manche Veranstalter und Campingplätze gestalten, zum Beispiel zwischen den Pfingst- und Sommerferien, sogar Kleinkinderwochen mit attraktiven Angeboten für junge Familien – wie die Bambinowochen von Eurocamp.


Kinderfreundliche Pause auf dem Weg nach Frankreich


3. Urlaub mit Kleinkindern mit dem Auto – was mitnehmen?

Früher, ohne Kinder, waren Klamotten, Powerbank, Sonnenbrille und Waschzeug schnell eingepackt... aber beim Reisen mit kleinen Kids lohnt sich eine gute Vorbereitung. Auf unserer Packliste stand:
• Windeln, Wickeltücher, Wickelunterlage
• Schnuller, Fläschchen, Feuchttücher für „klebrige“ Hände und Münder, Hygienetücher für dreckige Autobahntoiletten
• Klappbarer Kinderstuhl für unterwegs und – falls nicht vor Ort – für die Unterkunft
• Ersatzkleidung (griffbereit, also nicht weit unten in Taschen und Koffer, falls unterwegs mal ein „Malheur“ passiert) und Badezeug
• Krabbeldecke/Spieldecke, z.B. von Ikea
• Lieblingsspielzeuge und Bilderbüchlein
• Sonnenblende für die Heck- oder Seitenscheibe
• Erste-Hilfe-Set/Reiseapotheke einschließlich Pflaster, Fieberthermometer, Paracetamol, Insektenmittel usw.
• Tablet oder Playlist auf dem Smartphone/fürs Auto mit Kinderliedern oder Hörspielen, die auch die Eltern ertragen können…
• Das Wichtigste: das allerliebste Kuscheltier Ihrer Kinder!

Ikea Spieldecke für unterwegs und für den Urlaub


4. Die geeignete Unterkunft

Kinder lieben neue Abenteuer, wollen die Welt entdecken. Aber sie brauchen auch Sicherheit, wollen die Eltern in der Nähe und vertraute Dinge um sich haben. Viele kleine Urlauber tun sich schwer mit einer neuen Umgebung, mit anderem Licht, anderer Luft, anderem Bett. Wählen Sie eine Unterkunft, zum Beispiel ein kleinkindgerechtes Mobilheim wie das Gusto Baby von Gustocamp.

Schauen Sie sich auf den Webseiten der Veranstalter oder Campingplätze Grundrisse und Ausstattung an. So können Sie eine Unterkunft finden, in der Baby und Kleinkind gut schlafen können – zum Beispiel mit ausreichend Platz für ein geliehenes oder eigenes Babybett neben dem Elternbett oder mit sicherem Kinderbett oder Bettgitter im Kinderzimmer. Wenn das Mobilheim auch Verdunklungsrollo und Insektengitter hat und in einem ruhigen Platzbereich steht, umso besser! Falls Sie im Sommer oder in den Süden fahren, kann auch eine Klimaanlage entscheidend sein. Moderne Mobilheime der Campingplätze oder die von Roan und anderen Veranstaltern haben oft eine Klimaanlage. Wichtig bei zu erwartenden tropisch-heißen Nächten: Achten Sie gegebenenfalls darauf, ob auch die Schlafzimmer klimatisiert werden können.

Spielzeug für den Spaß am Strand


5. Wie kinderfreundlich der Campingplatz sein sollte

Vorab: Es kommt auch immer auf die Reisezeit an. Manch große, lebhafte Campingparks an der Küste sind in der Vor- und Nachsaison ein Eldorado für Eltern mit kleinen Kindern.

Ansonsten sind aus unserer Erfahrung wichtig, wie schon angesprochen, geeignete Spielmöglichkeiten, ein beheiztes, kleinkindgerechtes Schwimmbad, vielleicht sogar ein kindersicherer (Sand-)Strand und insgesamt eine sichere natürliche Umgebung sind wichtig. Vielleicht finden Sie sogar einen nahezu autofreien Campingplatz, auf dem man seinen PKW nach dem Ausladen des Gepäcks extra parkt. Das sorgt nach unserer Erfahrung für besonders entspannte Ferien, wenn die Kinder direkt an der Unterkunft spielen können, während sich die Eltern auf der Terrasse entspannen.

Findige Campingplätze bieten auch, neben einem großen, zentralen Spielplatz, mehrere kleine Spielplätze in der Nähe einer Gruppe von Unterkünften. So können sich die Kleinen treffen und die Welt erobern, während die Eltern ein wachsames Auge auf den ausgelassen spielenden Nachwuchs werfen können. Wenn Ihr Kind das mag, können Sie auch einen Platz mit Kleinkinder-Animation oder Babysitter-Service auswählen (unsere Kinder haben damit meist etwas gefremdelt).

Wie erfahre ich, ob der Campingplätz auch wirklich kinderfreundlich ist? Neben den Webseiten über die Campingplätze lohnt es sich auch, seriöse Bewertungen oder Social Media-Kommentare anzusehen. Filtern Sie die Bewertungen möglichst nach den Schlagworten „Baby“, „Kleinkind“, um zu erfahren, wie Eltern von kleinen Kindern den Urlaub erlebt haben.

Gustobaby, kleinkinderfreundliches Mobilheim von Gustocamp auf Top-Campingplätzen in Italien


6. Nicht alles durchplanen

Morgens an den Strand, nachmittags in den Tierpark? Ein kindgerechter Stadtbummel, Essen gehen und dann Abrocken in der Kinderdisco? Es gibt so viele schöne Dinge, die Sie und Ihre Familie erleben können. Planen Sie aber nicht zu viel pro Tag – und erwarten Sie nicht zu viel. Ihr Kind spielt vielleicht lieber stundenlang auf der Wiese vor dem Luxuscaravan, statt direkt im Babyclub bei der Animation dabei zu sein.

Gönnen Sie sich den Luxus, mit Partner und Nachwuchs auf die Tagesform Ihrer Kleinen einzugehen. Freuen Sie sich über kleine, spontane Erlebnisse, statt sich zu ärgern, wenn der Sightseeing- und Erlebnisplan nicht komplett „abgearbeitet“ wird. Gönnen Sie sich und Ihrer Familie vor allem etwas Eingewöhnungszeit an den ersten Urlaubstagen!

7. Auch selber genießen

Ohne Kinder sind die Erwartungen im Urlaub ganz anders – viele wollen eine Menge erleben, Land und Leute kennenlernen, Zeit zu zweit genießen... Im Urlaub mit kleinen Kindern ist das oft anders. Wenn Sie und Ihr Partner sich darauf nicht vorher einstellen, ist die Enttäuschung vorprogrammiert. Das heißt natürlich nicht, dass Sie sich nicht auch Momente der eigenen Entspannung gönnen sollten, allein, wenn der Partner auf die Kids aufpasst – oder zu zweit, wenn es eine gute Kleinkinderbetreuung gibt.

Aber erleben Sie vor allem den Urlaub miteinander, mit Baby und Kleinkind. Schauen Sie begeistert zu, wie der Nachwuchs die (Urlaubs-)Welt, Pool, Strand, Natur fremde Sprachen und vieles mehr entdeckt.

Hier finden Sie Tipps für unsere Top 10 der kinderfreundlichen Campingplätze, mit vielen familiengerechten Angeboten und kinderfreundlicher Atmosphäre. Wer gerne mit Kleinkind im Glampingzelt Urlaub machen möchte, findet Tipps im Blog über Luxuscamping mit Baby.


Baby- und Kleinkinderwochen auf Domaine la Mathonière





Blogthemen:  2025BabyKinderGustocampRoanEurocamp

ÜBER DIE AUTOR.IN

Klaus

Klaus ist ein freier Autor, der seit über 30 Jahren fast durchgängig in der Campingbranche arbeitet. Er liebt es, Campingplätze aus Sicht der Gäste zu erleben und mit seinen Texten anschaulich und authentisch zu beschreiben. Klaus ist am liebsten auf kleinen und mittelgroßen Camping- und Glampingplätzen in Italien, Frankreich, Österreich oder Deutschland unterwegs.

Auch privat macht er am liebsten Urlaub auf dem Campingplatz - mit seiner Familie in einem gemieteten Mobilheim, im geliehenen Wohnmobil, oder mit Freunden auf Kajak- oder Radtouren mit seinem eigenen kleinen Zelt.