Schatzsuche, Gruselstories, Eulen lauschen oder Storch-Bingo: spannende Spiele im Campingurlaub

 4. Juli 2025   Klaus

Spiele auf dem Campingplatz: Hitster, Uno und mehr


Das kennen Sie sicher: Kaum auf dem Campingplatz angekommen, sind die Kinder schon auf Tour. Sie wollen Spielplatz und Schwimmbad entdecken, oder auf dem Bolzplatz und am Basketballkorb Urlaubsfreunde treffen. Das kann natürlich auch mal anders laufen. Die Kinder finden keine Gleichaltrigen zum Spielen, hängen am Zelt oder Mobilheim herum und langweilen sich vielleicht. Dann kann es Spaß machen, einfach mal gemeinsam und offline Familienklassiker wie Uno, Kniffel oder andere Spiele zu spielen, gemütlich vor der Campingunterkunft. Oder Sie probieren neue Familienspiele wie Hitster aus, wenn die Campingnachbarn das Anspielen der Hits nicht stört...
Es geht auch noch eine Runde naturnäher, wenn man schon mal zusammen campen ist. Besonders kleine oder mittelgroße Kinder sind dafür besonders zu begeistern: Hier sind einige Vorschläge für gemeinsame Naturabenteuer und Spiele, die sich besonders für den Campingurlaub eignen – und an die sich der Nachwuchs (und vielleicht auch die Eltern) noch lange erinnern wird.

6 x Naturabenteuer beim Camping

1. Schnitzeljagd oder Schatzsuche
Alt, aber immer wieder gut: Mit ein paar Stiften, Papier und guten Ideen gestalten Sie selbst eine Schatzsuche auf dem Campingplatz. Man kann einfach eine Schatzkarte zeichnen, mit den Wegen oder einigen auffälligen Dingen auf dem Campingplatz als Struktur. Zeichnen Sie einfach drauf los, das muss nicht perfekt sein! Irgendwo wird eine kleine Überraschung versteckt, vielleicht sogar ein Natur-Detektiv-Set oder ähnliches? Dann müssen die Kinder mit der Schatzkarte auf die Suche gehen.

Noch einfacher als mit einer Schatzkarte sind Pfeile, die Sie vorher unterwegs anbringen. Die werden zum Beispiel aus kleinen Ästen gelegt oder in den Sand geritzt, um den Kindern den Weg zu weisen. Denn beim Campen sind ja meist keine Holzschnitzel zur Hand. Kinder lieben es auch, Rätsel zu lösen – stellen Sie zum Beispiel an einem Zwischenziel Fragen zur Natur. Oder tragen Sie den Kindern altersgerecht auf, Bäume oder Blumen am Weg zu bestimmen, eine bestimmte Anzahl Tannenzapfen zu sammeln oder Campingschilder zu entziffern oder abzuzeichnen.

2. Lagerfeuer mit Gruselgeschichten und Marshmallows
Noch so ein Klassiker: Wenn es auf dem Platz erlaubt ist, ist ein Lagerfeuer ein unvergessliches Erlebnis. Da müssen die Eltern natürlich immer dabei bleiben, wegen der Sicherheit. Kinder lieben es, Stockbrot oder Marshmallows, aufgespießt an langen Ästen, zu rösten. Vielleicht hat auch jemand eine Gitarre dabei oder kann ein bisschen singen? Oder Sie erzählen eine Geschichte aus dem eigenen Campingleben. Als unsere Tochter kleiner war, hörte sie immer gerne die Geschichte von unserem nächtlichen Erlebnis auf Camping Elbeling, als jemand mitten in der Nacht einen riesigen Lärm in unserem Vorzelt machte.
Wir wachten erschrocken auf und befürchteten, es wäre ein fremder Mensch, ein Wolf, Fuchs oder Dachs im Zelt. Im Halbdunkel erkannten wir aber schnell, dass es sich um ein kleines, aber energisches Stacheltier handelte. Ich hatte eine Salami nur lose eingewickelt. Nun machte sich ein Igel lautstark daran, sie mit der Nase auszupacken und dann zu verzehren. Falls Ihnen partout nichts einfällt, Ihren Kindern bestimmt. Wie wäre es mit einem kleinen Wettbewerb, welches Kind sich die gruseligste Kurzgeschichte ausdenken kann?

3. Naturbingo oder Fotowettbewerb
Naturbingo macht Spaß und ist lehrreich, nicht nur für Kinder: Gehen Sie mit Ihrem Nachwuchs mit Bestimmungsbuch oder (Smartphone ausnahmsweise „an“) Bestimmungs-App auf Tour. Am besten in Teams, zum Beispiel Mama mit einem Kind, Papa mit dem anderen. Nun gilt es, in 5 oder 10 Minuten rund um Mobilheim, Caravan oder Zelt möglichst viele Pflanzenarten, verschiedene Blätter oder Insektenarten zu finden. Dabei werden Pflanzen natürlich nicht beschädigt und Insekten nicht eingefangen, sondern als Beweis wird ein Foto gemacht.

Eine Variante: Als unseren Kids auf einer Elberadtour langweilig wurde, baten wir sie, die dort zahlreichen Weißstörche links beziehungsweise rechts des Radweges zu zählen. Team links und Team rechts – wer nach einer halben Stunde mehr Adebars gesehen hatte, hatte gewonnen. Ein Storchenküken im Horst hätte doppelt, ein seltener Schwarzstorch dreifach gezählt. Als den Kids das Storch-Bingo langweilig wurde, wechselten wir zum Flugbild der am Himmel kreisenden Raubvögel. Schon nach kurzer Zeit konnten die scharfen Augen der Kinder den Rotmilan vom sehr häufig vorkommenden Bussard unterscheiden – am gegabelten Schwanz. Auch das charakteristische „Rütteln“ eines Falken, der auf der Mäusejagd an einer Stelle in der Luft flattert, bevor er fast senkrecht nach unten rast, ist oft zu sehen.

Fotowettbewerb


4. Naturerlebnis pur: Wanderung, Radtour oder auf dem Stellplatz
Gehen Sie mit der ganzen Familie auf Tour, um Tiere und Pflanzen zu beobachten. Nehmen Sie ein Fernglas und ein Bestimmungsbuch mit. Ob Kraniche oder Seeadler in Mecklenburg oder Schleswig-Holstein, riesige Grashüpfer, Gottesanbeterinnen, Hirsche und Lamas in der Toskana, Fischlein und mehr im klaren Wasser am kroatischen Adriastrand, es gibt immer was zu sehen. Oder schlicht die dicke Erdkröte, die uns jeden Abend auf der Mobilheimterrasse in Tirol besuchte – unsere Familie erinnert sich heute noch daran.

Auch die „ganz normalen“ Wildkaninchen oder die Flusskrebse am blitzsauberen Seestrand, beide gesehen beim Zelten an der Plöner Seenplatte, waren ein Hit für die Kinder. Spektakulär können auch eingeschleppte Tiere sein: Im Campingurlaub am Gardasee sahen wir im lebhaften Hafen von Salò eine übermütige Schildkröte, die aus dem tiefen Wasser nach oben stoßend, nach Entenküken schnappte. Zur Freude unserer Familie hat die wachsame Entenmutter ihre Küken geistesgegenwärtig verteidigt – und die Schildkröte mit dem Andeuten von Schnabelstößen vertrieben.
Der Schwalbenschwanz, der größte hiesige Schmetterling, den wir im niedersächsischen Wendland und in Bayern auf Wildblumenwiesen entdeckten, blieb ebenfalls in Erinnerung. Ebenso wie der pelzige Siebenschläfer. Den hatten wir noch nie zuvor gesehen. Bei einer Wanderung auf die Wasserkuppe in der Hessischen Rhön hielten wir ihn zunächst für ein Eichhörnchen. Sicher haben oder hatten Sie ähnliche Erlebnisse? Es brauchen also gar keine exotischen oder riesigen Tiere zu sein!

Selbst Tiere, die man nicht oder kaum sieht, können faszinieren: Die Kinder waren an mehreren Zeltwochenenden vom nächtlichen Ruf von Käuzchen oder Eule fasziniert. Und wenn keiner ruft – Fledermäuse oder Schwalben flattern fast über jeden Campingplatz. Sie bei ihren waghalsigen Mückenjagd-Manövern und abrupten Richtungswechseln zu beobachten, macht großen Spaß.

5. Bauernhof- oder Ecocamping-Platz buchen
Auf einem Hofcamping wie bei WiesenBett oder auf einem Campingplatz mit Minifarm kommen große und kleine Tierfreunde sicher auf ihre Kosten. Hier sind die Bauernhoftiere die Stars, ob Pony, Zicklein oder Zwergkaninchen, manchmal auch Alpaka und Hängebauchschwein. Kinder lieben es auch, wenn sie beim Füttern oder bei der Fellpflege mithelfen dürfen. Manchmal können sie sogar die Eier der Hühner einsammeln oder beim Melken einer Kuh mithelfen.
Auch viele Campingplätze ohne Bauernhof bieten organisierte Naturerlebnisse – zum Beispiel viele Ecocamping-Plätze und weitere naturnahe Campingplätze. Bei kindgerechten Waldrallyes oder beim Basteln mit selbst gesammelten Materialien lernen die Kinder die Natur spielerisch kennen. In einem Vogesen-Urlaub war unsere Tochter einmal etwas unglücklich, weil alle anderen Kinder Französisch sprachen. Als die Animateurin vom Campingplatz jedoch einen Kinderausflug zum Bauernhof im Dorf organisierte, war die Sprachbarriere fast vergessen.

6. Sag’ mir, wie viel Sternlein stehen…
Nachts faszinieren nicht nur die Rufe der Tiere, siehe oben, sondern auch der Abendhimmel. Campingplätze liegen oft weit außerhalb der stark beleuchteten Ortschaften. So spannt sich bei klarem Wetter ein echtes „Himmelszelt“ auf. Ob auf Terschelling und weiteren westfriesischen Inseln, auf deutschen Nord- und Ostseeinseln, in Skandinavien, in der Dordogne oder in dünn besiedelten Mittelmeerregionen – machen Sie es sich mit Ihrer Familie beim Sternegucken gemütlich.
Wer findet den „Großen Wagen“ oder den Polarstern? Sogar einige Planeten wie die Venus sind oft zu erkennen. Unser Erdtrabant, der Mond, sorgt zudem häufig für eine abwechslungsreiche Moonlight Show über dem nächtlichen Campingplatz. Und wer sieht vielleicht den Funkenschweif einer Sternschnuppe? Satelliten und Flugzeuge zählen nicht! Nicht vergessen, sich bei einer Sternschnuppe blitzschnell etwas zu wünschen... Das geht dann sicher in Erfüllung!


Tiere beobachten so wie diese Frischlinge auf Camping La Pierre Verte


Fazit: Smartphone möglichst aus, Uno-Karten weglassen, stattdessen einfach raus ins Grüne, einfach Neues entdecken – das ist Campingurlaub mit der ganzen Familie. Schaffen Sie gemeinsame Erinnerungen!


ÜBER DIE AUTOR.IN

Klaus

Klaus ist ein freier Autor, der seit über 30 Jahren fast durchgängig in der Campingbranche arbeitet. Er liebt es, Campingplätze aus Sicht der Gäste zu erleben und mit seinen Texten anschaulich und authentisch zu beschreiben. Klaus ist am liebsten auf kleinen und mittelgroßen Camping- und Glampingplätzen in Italien, Frankreich, Österreich oder Deutschland unterwegs.

Auch privat macht er am liebsten Urlaub auf dem Campingplatz - mit seiner Familie in einem gemieteten Mobilheim, im geliehenen Wohnmobil, oder mit Freunden auf Kajak- oder Radtouren mit seinem eigenen kleinen Zelt.