Wie lagere ich die Campingausrüstung für die nächste Saison ein?

 5. Dezember 2018   Klaus

Gestern wollte ich die Wintermäntel vom Dachboden holen – und schon, bevor ich sie gefunden hatte, bin ich über eine Isomatte gestolpert, auf einem Schlafsack ausgerutscht und habe mich an einem Hering gepiekt… Und wo war die Winterkleidung? Zu allem Überfluss auch noch unter einem riesigen Berg von Campingequipment, unter Zeltsack und allerlei andere Kram. Das passiert mir nicht noch einmal. Nach dem nächsten Campingherbst wird eingelagert, aber richtig!

Die Campingsachen sollten nach dem letzten Zelt- oder Caravanwochenende oder am Ende der Sommerferien sachgerecht eingelagert werden. Das bisschen Zeit, das dafür investiert werden muss, lohnt sich bestimmt. Denn so starten Sie im kommenden Frühjahr mit einer intakten Ausrüstung, ohne Mäusebiss und Mottenfraß, aber mit allen Zeltstangen…


Schlafsack-Mäuse


1. Nutzen Sie robuste Taschen und/oder abschließbare Lagerboxen

Das finden Mäuse, Motten oder andere „Haustiere“ nicht schön – und spielende Kinder vielleicht auch nicht. Aber es lohnt sich, das Campingzeug wirklich sicher aufzubewahren. Durch alte Pappkartons oder einfache Kleidersäcke haben sich Mäuschen schnell hindurchgefressen. Oder die Kids spielen Camping auf dem Dachboden, und der sieht dann aus wie das Vorzelt nach der „Ancampen“-Party… Bei Campingausstattern wie Fritz Berger, Frankana, Freizeitschmiede, Campingshop-24 oder in Baumärkten finden Sie sicher die passenden Stau- und Lagerkästen.

2. Lagern Sie nur in Räumen, die ganzjährig trocken und frostfrei sind

Das heißt, der klapprige Gartenschuppen oder die Scheune vom Bauern nebenan sind nicht immer das am besten geeignete Winterdomizil für Campingutensilien. Wenn Sie Ihren Caravan in einer Scheune unterstellen, mag das ok sein. Aber räumen Sie alles, was an Ausstattung und Einrichtung geht, heraus. Bewährte Lagerorte sind trockene Kellerräume oder der Dachboden. Wenn Sie zudem noch regelmäßig lüften, können Sie Ihre Campingsachen in einigen Monaten wiederhervorholen, ohne dass etwas muffig riecht. So machen der Start der Campingsaison oder der erste Ferientag auf einem Campingplatz doch richtig Spaß!

3. Einlagern mit Struktur

Sie kennen das, wenn Sie auf dem Campingplatz Ihr Urlaubszuhause aufbauen und das Campingleben genießen: Wenn Besteck, Geschirr, Küchenzubehör, Gewürze und mehr nicht sauber verpackt und sortiert sind, bricht schnell Chaos aus. Erhalten Sie sich ein wenig dieser Sortier- und Einräum-Disziplin auch fürs Winterlager. Packen Sie alles nicht nur sauber und trocken, sondern auch sortiert weg. Beschriften Sie gegebenenfalls Boxen und Taschen. Denn es ist unwahrscheinlich, dass Sie sich beim Saisonstart nach dem Winter noch genau daran erinnern, wo sie was hingepackt haben (es sei denn, Sie sind Wintercamper und gehen das ganze Jahr über an jedem Wochenende auf den Campingplatz…)

4. Ist etwas kaputt? Reparieren (lassen) oder weg damit

Ein Leck in der Luftmatratze oder Isomatte? Ein Loch im Zeltdach? Am besten gleich flicken, denn in den dunklen Wintermonaten ist dafür ja Zeit, oder? Denn wenn das erste Campingwochenende im neuen Jahr ansteht, denken Sie vielleicht nicht mehr dran. Außerdem wollen Sie ja am liebsten sofort losfahren. Auch Ausrüstungsgegenstände, die vielleicht noch ihren Dienst tun, aber irgendwie immer „nerven“, wie der lose Henkel der Campingpfanne. Entweder selbst heilmachen, zum Fachhändler gehen oder umweltgerecht entsorgen und sich zu Weihnachten Ersatz wünschen…

5. Reinigen und trocknen, bevor es zu spät ist

Das ist meist richtig viel Arbeit: Die nassen Planen von Zelt oder Vorzelt saubermachen. Nehmen Sie dafür bitte keine scharfen Reinigungsmittel. Sie könnten die Imprägnierung oder die Farben beschädigen. Halten Sie sich an die Pflegeanleitungen des Zeltherstellers. Für viele Materialien hat sich aus unserer Sicht die Reinigung mit mildem Seifenwasser und einem weichen Schwamm bewährt (keinesfalls harte Bürsten verwenden). Und nach der „Zeltwäsche“? Trocknen lassen – möglichst weit ausgebreitet im Freien, im Keller oder auf dem Dachboden. Erst zusammenlegen, wenn wirklich keine Tröpfchen mehr zu finden sind. Sonst kann das Zelt oft so stark schimmeln, dass es für die nächste Campingsaison nicht mehr zu gebrauchen ist…

6. Die Zeltstangen einfetten und die Kühlbox offenlassen

Insbesondere bei älteren Zelten mit Nostalgiefaktor gilt: Stählerne Zeltstangen können mit Vaseline eingerieben werden, damit sie nicht so leicht rosten. Insbesondere, wenn Ihr letzter Zelturlaub nicht immer trocken war oder wenn sie an einer Küste mit einer salzigen Brise gecampt haben. Denn Salz kann die Rostbildung beschleunigen. Die Kühlbox oder den Camping-Kühlschrank sollten sie ein bisschen offenstehen lassen, damit Luft hereinkommt. Sonst bilden sich schnell Schimmel oder unangenehme Gerüche.

So. Mit diesen Tipps können Sie hoffentlich im nächsten Frühjahr gleich wieder gut ausgerüstet zum Campen gehen! Haben Sie Anmerkungen, Korrekturen oder weitere Ideen zu diesem Thema? Dann lassen Sie uns das bitte wissen. Wir sind zwar ebenso langjährige wie leidenschaftliche Camper, aber lernen natürlich nie aus …





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ÜBER DIE AUTOR.IN

Klaus

Klaus ist ein freier Autor, der seit über 30 Jahren fast durchgängig in der Campingbranche arbeitet. Er liebt es, Campingplätze aus Sicht der Gäste zu erleben und mit seinen Texten anschaulich und authentisch zu beschreiben. Klaus ist am liebsten auf kleinen und mittelgroßen Camping- und Glampingplätzen in Italien, Frankreich, Österreich oder Deutschland unterwegs.

Auch privat macht er am liebsten Urlaub auf dem Campingplatz - mit seiner Familie in einem gemieteten Mobilheim, im geliehenen Wohnmobil, oder mit Freunden auf Kajak- oder Radtouren mit seinem eigenen kleinen Zelt.