Im Familien- oder Campingurlaub Tram fahren?

 20. Januar 2018   Klaus

Aus dem Alltag kennen Sie das vielleicht? Jeden Morgen ins Auto, in den Werktagsstau, in den Bus, die Bahn oder – in die Tram. Aber im Urlaub Straßenbahn fahren ist etwas ganz anderes. Denn nostalgische Bähnchen bringen Sie ganz entspannt zu touristischen Highlights. Das Gute dabei: diese Bahnen sind keine Museumszüge, die nur selten oder zu sehr hohen Preisen fahren. Sondern in den Urlaubsregionen alltägliche Transportmittel. Sie genießen Land und Leute ohne Autostress, umweltfreundlich und zu niedrigen Preisen. Es muss ja nicht gleich auf die Straßen von San Francisco gehen, wo einer der weltberühmtesten Straßenbahnen bergauf und bergab zuckelt. Auch in Europa gibt es Dutzende von Trams, in Großstädten und ländlichen Regionen. Ein Klassiker ist die legendäre Straßenbahn in Portugals Hauptstadt Lissabon mit nur 90 Zentimetern Spurbreite. Die historischen Tramwaggons bieten auf ihren steilen Wegen durch die Altstadt teils sogar WLAN an.

Tram in Lissabon


Hier sind drei weitere unserer Favoriten:

Die Kusttram an der Belgischen Nordseeküste


Kusttram in Belgien

Die längste Straßenbahn der Welt fährt gemächlich, oft direkt zwischen Straße und Strand am Meer entlang. Über 68 Kilometer! Dabei ist kein ICE-Tempo angesagt, schließlich haben Sie Urlaub. Die Küsten-Straßenbahn braucht gemütliche zwei Stunden und circa zwanzig Minuten und alle paar Minuten. Sie können aussteigen, wo Sie wollen: In Oostende, unweit des hoch aufragenden Belfrieds oder Kinderparks in Nieuwpoort, in De Panne oder am feinsandigen Zwölf-Kilometer-Strand von Knokke.

Bei 69 Stationen auf der Strecke ist eine auch nah an den Camping- und Ferienparks an Belgiens „strandiger“ Küste. Hier informieren.

Die Thüringer Waldbahn

Bereits 1897 begann der Bau der Überland-Straßenbahn: Vom Hauptbahnhof in Gotha geht es knapp 22 Kilometer nach Bad Tabarz. Mit der Thüringer Waldbahn gelangen Sie zum Beispiel in das Wanderparadies Thüringer Wald und zur historischen Pferderennbahn in Leina. Von der Haltestelle Waltershausen/Schnepfental können Sie zum ältesten Turnerplatz oder zur Burgruine Hermannstein wandern. Auch in Friedrichsroda, dem von prachtvollen Villen geprägten Kurort, lohnt es sich, auszusteigen. Noch rund 700 Jahre älter als die Waldbahn ist ein hiesiger Waldbewohner: die legendäre Mönchslinde! Wenn Sie zu Fuß in einen Tunnel gehen möchten, steigen Sie am Schaubergwerk Marienglashöhle aus. Gute Fahrt!

Auch von Eschwege in Nordosthessen, ganz dicht an der Landesgrenze zu Thüringen, gut erreichbar.

Die Linie „Blau“ in Barcelona – mit Tramvia und Funicular zum Funpark


Tramvia in Barcelona

Diese Tram zuckelt von der Plaça Kennedy an reizvollen Villen vorbei zum Berg Tipidabo – und kommt ebenso aus der guten alten Zeit wie der herrlich „altmodische“ Vergnügungspark. Vorsicht vor Geschwindigkeitsräuschen, die Tramvia fährt fast 15 Stundenkilometer schnell! Den 512 Meter hohen Tipidabo erreichen Sie, wenn Sie mit der 1901 eröffneten Standseilbar (Funicular) weiter hochfahren. Oben angekommen, besteigen Sie das Riesenrad und blicken Sie hinunter auf die katalanische Metropole. Wer erblickt Gaudís legendäre Kathedrale Sagrada Famiglia und die historische Hafenseilbahn von hier oben zuerst? Das weite blaue Rund des Mittelmeeres ist auf keinen Fall zu übersehen.

Campingparks der Spitzenklasse mit Pools und Mee(h)r sind viele in der Nähe, zum Beispiel an der Costa Brava.

Kennen Sie das aus eigener Erfahrung mit Ihren Kindern?

Wenn Ihre Sprösslinge noch kleiner sind, lieben sie das Tramfahren sowieso. Das ist oft aufregender als manche Karussellfahrt. Sogar ältere Kinder der „Generation Autorücksitz“ können sich, auch wenn sie Modellbahnen uncool finden, dem Charme der nostalgischen Gefährte nicht verschließen.

Ein weiterer Pluspunkt: Die beschriebenen Bahnen werden von Belgiern, Thüringern und Katalanen auch als Transportmittel genutzt. Anders als im Touristenbus, erleben Sie die Bevölkerung oder kommen vielleicht mit Einheimischen ins Gespräch – auch ein besonderes Urlaubserlebnis!

PS: Dank an Pixabay und die Fotografen, die dort ihre Bilder teilen, für die schönen Fotos!





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ÜBER DIE AUTOR.IN

Klaus

Klaus ist ein freier Autor, der seit über 30 Jahren fast durchgängig in der Campingbranche arbeitet. Er liebt es, Campingplätze aus Sicht der Gäste zu erleben und mit seinen Texten anschaulich und authentisch zu beschreiben. Klaus ist am liebsten auf kleinen und mittelgroßen Camping- und Glampingplätzen in Italien, Frankreich, Österreich oder Deutschland unterwegs.

Auch privat macht er am liebsten Urlaub auf dem Campingplatz - mit seiner Familie in einem gemieteten Mobilheim, im geliehenen Wohnmobil, oder mit Freunden auf Kajak- oder Radtouren mit seinem eigenen kleinen Zelt.