Urlaub auf Terschelling – vielseitige Ferien im Westfriesischen Wattenmeer

 1. Oktober 2022   Klaus

die Fähre nach Terschelling


Sachen packen, Brote für unterwegs schmieren, Kaffee in die Thermoskanne füllen, Auto starten und los! So beginnt unser Urlaub. Dieses Mal war die Anreise besonders schön. Denn wir unternahmen auch noch eine kleine Seereise, weil unser Reiseziel die westfriesische Insel Terschelling war.

Nach wenigen Stunden Autofahrt kamen wir in Harlingen an. Die vielen Sportboote und einige Dreimastsegler stimmten uns auf den maritimen Urlaub ein. Ein herrlicher Blick, der uns das Warten auf die Fähre nach Terschelling verkürzte.

Die Fähre nach Terschelling braucht ungefähr zwei Stunden für die Überfahrt. Als das Schiff ablegte, dachten wir, dass wir die Gedanken an Alltag und Arbeit einfach auf dem Festland zurücklassen. Während die Fähre sicher durchs Wattenmeer schipperte, freuten wir uns auf eine Woche Wandern, Radfahren, gut Essen und Trinken auf Terschelling.

Flora, Fauna und das ultimative Inselgefühl
Die langgestreckte Insel Terschelling bietet herrliche Natur, beliebte Badeorte, gute Restaurants und Beachbars, Wald- und Polderland, Dünenwelten und weite Strände. Wir freuten uns auf viel Entspannung und auf die Sehenswürdigkeiten von Terschelling, die wir in den kommenden sieben Tagen entdecken wollten.

Wir logierten in der Nähe von Boschplaat und dem Dark Sky Park Terschelling
De Boschplaat, im Osten von Terschelling gelegen, haben wir gleich am Ankunftstag per Fahrrad besucht. Die Mountainbikeroute zum Boschplaat und dem Drenkelingenhuisje war recht sportlich. Denn der Sand war durch den trockenen Sommer sehr weich. De Boschplaat ist ein Brut- und Lebensraum für viele Vogelarten. Deshalb ist ein Teil von De Boschplaat zwischen dem 15. März und dem 15. August nicht zugänglich. Das historische Drenkelingenhuisje ist sehenswert. Es diente einst als Zufluchtsstätte für gestrandete Schiffbrüchige.


Bei de Boschplaat auf Terschelling finden Sie das Drenkelingenhuisje<br>


Im Jahre 1863 wurde das ursprüngliche Haus am Oosterend gebaut. Schiffbrüchige konnten sich darin vor den Fluten in Sicherheit bringen. In der großen Sturmflut 1962 wurde das Gebäude zerstört. Im Jahr 2000 wurde eine gelungene Kopie des alten Drenkelingenhuisjes errichtet. Es wurde später etwas weiter westlich aufgestellt. Das Drenkelingenhuisje ist gut per Mountainbike oder bei einem Strandspaziergang vom Strandpavillon Oosterend aus erreichbar. Oder Sie buchen eine Kutschfahrt.

Am Abend sind wir in den Dünen gewandert. Wir haben die „blaue Stunde“, die Dämmerung, erlebt und gewartet, bis es ganz dunkel ist. Denn wir wollten den Sternenhimmel anschauen. Hier sind viel mehr Sterne zu sehen als bei uns zu Hause, wo das irdische Lichtermeer dem Sternenhimmel die Show stiehlt. Nicht so auf Terschelling: Der „Dark Sky Park“ ist einer der dunkelsten Orte Europas!

Leuchtturm Brandaris und ein herrlicher Strand am Watt
Am folgenden Tag radelten wir Richtung Westen. Ein großes Dünengebiet, breite Strände, Wald und Watt – einmalige Aussichten! Bei einer Fahrradpause konnten wir in der Ferne Wattwanderer sehen. Unterwegs besuchten wir West-Terschelling mit dem imposanten Leuchtturm Brandaris. Midsland begeisterte uns mit den hübschen Café- und Restaurantterrassen.


Terschelling, Leuchtturm Brandaris


Am Oosterender Deich überraschte uns ein Kunstwerk im Meer. Über eine Seebrücke ist „de Streken“ erreichbar. Es ehrt den Gründer von Oerol, Joop Mulder. Es war ein tolles Erlebnis, über den Steg zu der Skulptur im Wattenmeer zu wandeln.


Das Kunstwerk „de Streken“ im Wasser am Deich von Oosterend


Am dritten Tag auf der Insel stand eine Planwagentour mit dem Kutscher von der Firma Terpstra an. Das lohnt sich – der Kutscher kennt sich richtig gut aus. Und die Pferde sind echte Friesen! Es geht durch den Wald, die Polderlandschaft und die weiten Dünen an den Strand. Unterwegs passierten wir Cranberry-Felder, lecker!

Cranberries auf Terschelling im Sommer – und ganzjährig leckere Cranberry-Konfitüren und mehr


Während der Kutscher seine Pferde führt, erzählte er uns viel über die Insel und ihre Bewohner. Fasziniert folgten wir seinen spannenden Anekdoten und oft überraschenden Geschichten. Empfehlenswert, so eine Kutschfahrt auf Terschelling.


Kutsche fahren auf Terschelling, mit einem Planwagen der Firma Terpstra


Am Mittag hieß es: an den Strand, in der Sonne relaxen und einen Lunch in einem der urigen Strandpavillons genießen!

In den folgenden Tagen entdeckten wir Terschelling per pedes.
Wir liefen von West aan Zee in südliche Richtung, über den Koreabos zum Stryper Kerkhof in Midsland. Der historische Friedhof mit den schief stehenden Grabsteinen ist beeindruckend. Weiter ging es zum Restaurant in Midsland. An diesem Wandertag sahen wir besonders viele verschiedene Pflanzen und Tiere.

Der Stryper Kirchhof


Mit einem herrlich langen Spaziergang am Strand nahmen wir Abschied von unserer neuen Lieblingsinsel. Den Abschiedsschmerz versüßten wir uns in einem der hübschen Strandpavillons. Zunächst gab es in West aan Zee leckeren Apfelkuchen und Kaffee. Im Strandpavillon De Branding folgte ein Lunch, und am Kap Hoorn ein gutes Bier von Schoemrakker. Prost, Terschelling, auf bald! Wir kommen wieder…

Südafrika? Nein, Westfriesland: das Kap Hoorn auf Terschelling


Urlaub auf einer Insel im Wattenmeer ist einzigartig. Und wenn das Wetter dann noch mitspielt, ist es fast wie auf einer Südseeinsel, und das in den Niederlanden…


Das ultimative Inselgefühl















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ÜBER DIE AUTOR.IN

Klaus

Klaus ist ein freier Autor, der seit über 30 Jahren fast durchgängig in der Campingbranche arbeitet. Er liebt es, Campingplätze aus Sicht der Gäste zu erleben und mit seinen Texten anschaulich und authentisch zu beschreiben. Klaus ist am liebsten auf kleinen und mittelgroßen Camping- und Glampingplätzen in Italien, Frankreich, Österreich oder Deutschland unterwegs.

Auch privat macht er am liebsten Urlaub auf dem Campingplatz - mit seiner Familie in einem gemieteten Mobilheim, im geliehenen Wohnmobil, oder mit Freunden auf Kajak- oder Radtouren mit seinem eigenen kleinen Zelt.