Entdeckungstour im schönen Valence
6. Januar 2020 Klaus
Ferien, das bedeutet für uns vor allem: schöne Orte zu erkunden, die Atmosphäre zu erspüren, Bauwerke, Shops und Märkte erkunden, ein bisschen etwas über die Geschichte und Kultur zu erfahren, und das Leben in anderen Ländern kennenzulernen. Deshalb schauen wir immer: Welche Städte liegen in der Nähe des Campingplatzes, auf dem wir ein Mobile Home oder einen Mietcaravan gebucht haben? So verschlug es uns im letzten Sommer nach Valence in Südfrankreich. Mit einem Stadtplan (ganz klassisch, aus Papier zum Auffalten…) und Infos aus dem Web über die Sightseeing-Perlen ging es auf Tour. Besonders begeistert haben uns die vielfältige Architektur der Stadt, die Marktstände mit fast allen erdenklichen Lebens- und Genussmitteln sowie das viele Grün in den Parks von Valence.
Ideal als Reiseziel oder auch als Zwischenstopp auf der Fahrt an die südfranzösischen Küsten
Valence ist die Hauptstadt des Drôme und liegt an der Rhône und der Autoroute du Soleil, nicht weit „hinter“ Lyon. Wer Richtung Languedoc-Roussillon, Côte d‘Azur oder Spanien weiterfährt, kann hier wunderbar stoppen. Ein Overnight-Stay ist aber zu kurz, zwei, drei Nächte sind schon zu empfehlen. Die Atmosphäre ist entspannt, die Stadt ist nicht so von Touristen überlaufen wie bekanntere Städte und die südfranzösisch geprägte Lebensart ist an fast jeder Ecke zu spüren. Es gibt breite Boulevards sowie viele kleine Gassen und Sträßchen, in denen gemütliche Café und urige Geschäfte entdeckt werden wollen.Valence – eine grüne, familienfreundliche Stadt
Am berühmten Treffpunkt Kiosque Peynet auf dem Champs de Mars starteten wir mit unserem Rundgang. Von hier aus blicken wir über den prachtvollen Parc Jouvet, der zu entspannten Pausen oder einem Picknick einlädt. Der offiziell ausgezeichnete Park Jouvet bietet besonders für Kids jede Menge Spaß – mit dem großen Spielplatz, auf dem sich viele kleine Besucher tummelten.Für Kunst- und Kulturliebhaber
Vom Parc Jouvet aus spazierten wir Richtung Place de Ormeaux mit dem Museum von Valence. Hier lassen sich moderne Kunst und archäologische Fundstücke aus dem Altertum bestaunen. Das Museum befindet sich im ehemaligen bischöflichen Palais, das mit einem gläsernen Anbau erweitert wurde. Das Museum liegt im alten Stadtkern, gegenüber der Kathedrale Saint-Apollinaire. Dieses Gotteshaus ist eines der ältesten Gebäude der Stadt an der Rhône. Dahinter lässt sich das Renaissance-Monument Le Pendentif bestaunen. Es wurde 1548 aus Molasse-Sedimentsteinen aus dem Drôme errichtet. Vom Platz bietet sich Flaneuren ein herrlicher Blick auf einen großen Teil von Valence. Zum Genießen!Historie? Check!
Weiter ging es zum Maison des Têtes, eines der meistfotografierten Bauwerke von Valence. Mit seinen prachtvollen Fassaden ist es ein herausragendes Beispiel für den architektonischen Übergang vom Mittelalter zur Renaissance. Die skulpturalen Darstellungen sind eindrucksvoll – vier große Köpfe stellen die Winde dar. Wir machten uns auf der Suche nach dem berühmt-berüchtigte Mistral…Gesellige Märkte und herrlich duftende Croissants
Nach so viel Kultur knurrte erstmal unser Magen. Auf in die Altstadt, ganz in der Nähe der Saint-Jean-Baptiste Kirche entdeckten wir den belebten Wochenmarkt. Das Wort „Hallen“ traf für die Marktstände nicht so zu, denn sie sind meist rund um die Markthalle im Freien aufgebaut. Aber das Wetter war ja prächtig, insofern war es ein Genuss, dort entlang zu bummeln. Wir sind immer wieder begeistert, wie lautstark und gleichzeitig fröhlich die meisten Marktleute in Frankreich sind. Ob Einheimischer oder Tourist, ob man fließend Französisch spricht oder nur „bonjour“ und „merci“ sagen kann – hier wurde jeder gleich freundlich und herzlich bedient. Am Markt genossen wir auch einen Café und ein Croissant, um uns für den weiteren Städtebummel zu stärken.“Ost trifft West”
Am Nachmittag entdeckten wird das Maison Mauresque, mit dessen besonderen Stil sich der reiche Industrielle Charles Ferlin 1858 ein architektonisches Denkmal setzte. Östliche Stilelemente wurden hier auf faszinierende Weise mit mittelalterlicher Architektur verknüpft. Der Einfluss von der Architektur „aus dem Morgenland“ in Valence stammt auch von vielen Menschen aus Armenien. Sie stellten vor rund hundert Jahren etwa 10 % der Bevölkerung von Valence. Ein Kulturzentrum informiert über die Geschichte der Armenier – auch über den Völkermord im Jahre 1915. Damals kamen viele Armenier, die vor der Verfolgung entkommen waren, in Valence an.Vive la France – und für uns heißt es jetzt auch: „Vive Valence“.
Nächster Halt ist die Stadt Orange! In Kürze mehr dazu!
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