Nachhaltigkeit und Campingurlaub

Nachhaltiger Tourismus und Campingurlaub

Nachhaltigkeit, der Erhalt der Erde für die Generationen nach uns, ist ein wichtiges Thema geworden, auch in der Tourismusbranche.

Wir haben uns gefragt, wie es mit Nachhaltigkeit in puncto luxuriösem Campingurlaub bestellt ist. Transportmittel, Campingplätze, Unterkünfte, Aufenthalt, Aktivitäten und Umgebung. Wie gehen die verschiedenen Anbieter und die Campingplätze hiermit um, und – vielleicht das Wichtigste- was kann man selbst tun, wenn man Urlaub in einem Mobilheim oder Zelt macht?

Nachhaltigkeit, der Erhalt der Erde für die Generationen nach uns, ist ein wichtiges Thema geworden, auch in der Tourismusbranche. Nachhaltiger Tourismus bedeutet, dass sowohl die Reise als auch der Aufenthalt an sich eine gute Ökobilanz haben, sodass unsere Kinder und Enkel auch weiterhin unbeschwert auf dieser Erde leben können. Die Tourismusbranche als solche beschäftigt sich schon jahrelang mit dem Thema Nachhaltigkeit, nachhaltigem Reisen und nachhaltigem Tourismus. Der Allgemeine Deutsche Automobil-Club ADAC vergibt inzwischen jährlich einen Award für den besten Campingplatz in der Kategorie Ökologie/Nachhaltigkeit und hat die Aktion „Das grüne Blatt“, eine Umweltfreundlichkeitsauszeichnung, initiiert. Weiterhin ist der ADAC bei der Entwicklung der Umweltdachmarke Viabono des Bundesministeriums für Umwelt,Naturschutz und Reaktorsicherheit beteiligt und gehört zu dessen Trägern. Ebenso wie der deutsche Verein Ecocamping e.V. betreut Viabono Campingplätze auf dem Weg zur Nachhaltigkeit. Es wird Hilfe bei der Schulung des Personals bzw. eventuell notweniger Umbaumaßnahmen geboten und letztendlich ein Gütesiegel verliehen. Ein internationales Gütezeichen für nachhaltige Betriebe auf dem Gebiet der Freizeit- und Erholungsbranche ist z.B. Green Key. Als Urlauber hat man sogar die Möglichkeit, seinen eigenen CO2-Ausstoß während des Urlaubs bei Initiativen wie atmosfair und myclimate zu kompensieren. Atmosfair ist eine gemeinnützige GmbH und erhält in Tests (z.B. von „Stiftung Warentest“) regelmäßig Bestnoten.

CO2 Ausstoß


Nachhaltiger Campingurlaub?

Zuallererst ist der Campingurlaub die umweltfreundlichste Urlaubsform, gefolgt von Ferienhäusern und Hotels. Für den gesamten Campingurlaub gilt, dass die Hin- und Rückreise mit dem PKW der Haupt-CO2-Sünder ist, eine Flugreise ist allerdings mit Abstand die belastendste Art zu reisen. Zum Vergleich: Fährt man zu viert von Frankfurt am Main an die Côte d’Azur in den Campingurlaub, dann beträgt der CO2-Ausstoß für Hin- und Rückreise ungefähr 0,57 t . Ein Flugzeug verbraucht dreimal so viel. Sie können Ihren CO2-Verbrauch in diesem Beispiel über atmosfair mit einem Betrag von 13 Euro kompensieren oder aber einen beliebigen Betrag spenden.

Was machen die Campinganbieter?

Um ein Zertifikat der Initiative Viabono zu erhalten, wird der Betrieb in vier Punkten geprüft: Abwasser, Abfall, Energie und Lebensmittel. Hierbei wird jeweils für jeden der vier Punkte eine Bereichs-Kennzahl ermittelt. Anschließend werden diese Ergebnisse mit statistisch erhobenen Mittelwerten in den Bereichen Energie, Wasser und Liter Restmüll pro Übernachtung verglichen. Betriebe, die durch Viabono zertifiziert sind, liegen mit ihren Verbräuchen pro Gast und Übernachtung mindestens 30% unter diesen Mittelwerten.

Der Verein Ecocamping e.V. bietet die Vergabe seines unabhängigen Gütezeichens „Klimafreundlicher Betrieb“ an. Betriebe, die mit diesem Gütezeichen ausgezeichnet werden wollen, müssen sich alle drei Jahre einer Prüfung unterziehen. Sie sind weiterhin verpflichtet, Änderungen in der Betriebsstruktur umgehend zu melden.

Wir haben auf den Internetseiten unserer Partner vergeblich nach Information über Nachhaltigkeit gesucht. Für viele Campingplätze sind Mülltrennung und Wasser- und Energieverwaltung die natürlichste Sache der Welt. Viele Campingplätze haben ein Ökolabel, dennoch ist für viele Veranstalter nicht deutlich, wie vor Ort mit der Nachhaltigkeit der Unterkunft und der Auswahl nachhaltiger Campingplätze umgegangen wird. Und werden die Mobilheime und Zelte mit umweltfreundlichen Putzmitteln gereinigt?

Was bieten die Campingplätze selbst an in puncto Nachhaltigkeit?

Jeder Campingplatz ist an sich schon herrlich in der Natur gelegen, darum haben viele Campingplatzbetreiber selbstverständlich viel für die Natur und Umgebung über. Mülltrennung und der sorgsame Umgang mit Energie und Wasser sind ein Beginn, der Trend geht eher dahin, um die Natur rund um den Campingplatz zu schützen und den Verbrauch einzuschränken. Man denke hierbei z.B. an Solarenergie, Energiesparlampen, Bewegungs- und Lichtsensoren, Zeitschaltuhren für die Klimaanlage und Heizung und sparsame Wasserhähne und Duschen. Auch die Benutzung umweltfreundlicher Reinigungsmittel gehört hierzu.

Viele Campingplätze haben das Green Key-Label (in Frankreich: Clef Verte), das internationale Gütesiegel für nachhaltige Betriebe. Green Key zertifizierte Campingplätze sind in Ihrer Nachhaltigkeitspolitik strenger als die lokalen Gesetze und Regelungen.

Was kann man selbst tun mit Bezug auf nachhaltigen Tourismus?

Wie wär’s hiermit: Ein jeder fange bei sich an! Sie treffen die Entscheidungen und bestimmen somit die Nachhaltigkeit Ihres Urlaubs. Für den Anfang würde es schon reichen, weniger zu fliegen und mehr zu campen.

Aber auch Ihre Wahl des Campingbieters kann einen Unterschied machen. Schauen Sie einmal auf den Internetseiten der Anbieter nach, wie es mit Campingurlaub und Umweltfreundlichkeit bestellt ist. Halten Sie sich im Urlaub selbst auch an die Regeln der Mülltrennung und versuchen Sie, auf Ihren Wasser- und Energieverbrauch zu achten. Vergessen Sie nicht, dass nachhaltiger Tourismus auch etwas mit dem Erhalt der Natur und Kultur vor Ort zu tun hat. Das heißt auch, dass man lokale Brauchtümer und Traditionen respektiert und bei einem Ausflug in die Natur keine geschützten Pflanzen, Tiere oder Dinge von kulturhistorischem Wert mitgehen lässt.

Hilfreich ist auch, das Urlaubsgeld vor Ort auszugeben und somit einheimische Restaurants und Geschäfte zu unterstützen. Auf diese Weise unterstützt man sowohl die Wirtschaft als auch die Natur und Kultur vor Ort.

Zum Schluss

Es gibt noch viel zu tun im Hinblick auf Nachhaltigkeit und luxuriösen Campingurlaub. Die Campingplätze sind schon auf einem guten Weg, bleiben noch die Campinganbieter.

Für den Urlauber ist es vor allem ein Bewusstwerdungsprozess, der in Gang gesetzt werden muss. Sprechen Sie darum auch mit anderen über nachhaltigen Tourismus. Letztlich wollen wir alle, dass auch noch viele Generationen nach uns die Natur und Kultur in den Feriengebieten Europas und darüber hinaus genießen können.