Stadtrundgang durch Zierikzee, Schouwen-Duiveland

 31. August 2016   Klaus

Viele deutsche Feriengäste kommen ins südholländische Zeeland, vor allem Paare und Familien mit Kindern. Die Nordseeküste mit den Sandstränden ist eine der Hauptattraktionen. Darüber hinaus freuen sich Urlauber über die vielen Sport- und Freizeitaktivitäten sowie die Sehenswürdigkeiten Zeelands. Die Provinz besteht aus zahlreichen Inseln. Eine davon ist Schouwen-Duiveland, vielen Gästen durch Aufenthalte in Burgh-Haamstede und Renesse bekannt. Der Hauptort von Schouwen-Duiveland ist Zierikzee.

Während unseres Besuchs auf der Insel Schouwen-Duiveland haben wir eine Radtour in Richtung Zierikzee unternommen – immer schön gegen den frischen Nordseewind. Zierikzee entstand hier dank der günstigen Lage am Wasser und wurde zur wohlhabenden Handelsstadt.

Durch den Umschlag von Salz und Heringen erlebte die Siedlung im 13. und 14. Jahrhundert ihre Blütezeit. Auch der Handel mit Tüchern in Krapprot, einem Farbstoff aus der zermahlenen Wurzel von Krappgewächsen, trug zum frühen Wohlstand bei. In diesen Jahren entstanden prächtige Kontor- und Bürgerhäuser. In vergangenen Jahrhunderten nutzten die Handelsschiffe die Gouwe als wichtigsten Schifffahrtsweg zwischen Flandern und Holland.

Vom Campingplatz De Wijde Blick (einer der Campingplätze von Ardoer auf Schouwen-Duiveland) ist Zierikzee gut mit dem Fahrrad erreichbar. Die Entfernung beträgt hin und zurück etwa 32 Kilometer. Auf einer der beiden Fahrten, der Hin- oder der Rücktour, haben Sie sicher Rückenwind…

Stadtrundgang Zierikzee


Der Stadtrundgang beginnt an der Tourist-Info

Zu einem kurzweiligen Spaziergang durch eine hübsche Stadt starten wir meistens am Fremdenverkehrsbüro (in den Niederlanden VVV genannt). Hier in Zierikzee werden wir sehr freundlich empfangen. Wir erfahren gleich viel Wissenswertes über das historische Zentrum der alten Handelsstadt. Mit Stadtplan und Kamera im Anschlag beginnt unsere maritime Stadtentdeckungstour am „Bolwerk“. Die imposante Hafenbefestigung wurde 1621 errichtet, um die Zufahrt zum Hafen zu sichern. 1959 entstand die Schleuse Keersluis. Sie schützt Zierikzee vor Sturmflut und dem Hochwasser der Nordsee.

Vom Bollwerk geht es entlang der Mühle Den Haas zur Lutherischen Kirche und dem Dicken Turm (Sint Lievensmonstertoren). Nicht weit vom Dicken Turm (Dikke Toren) liegt Varreput. Hier wurden im Mittelalter die mit Krapprot eingefärbten Stoffe verarbeitet.

Zentrum Zierikzee


In der wärmenden Frühlingssonne spazieren wir an zahlreichen jahrhundertealten Gebäuden vorbei, wie dem Burgerweeshuis, dem historischen Salzschuppen und dem alten Rathaus. Es beherbergt jetzt das Museum für Stadtgeschichte und Maritimes. Direkt gegenüber bestaunen wir “de Haene”, das älteste aus Steinen errichtete Haus von Zierikzee.

De Haene, das älteste aus Steinen errichtete Haus von Zierikzee


Weiter geht es über Dam, Mol und Gravensteen (das bis 1923 als Gefängnis diente), zum Havenplein, dem Hafenplatz. Hier treffen wir zufällig auf Leen Tiebout, einen 86-jährigen Herren. Er wird uns in den nächsten zwei Stunden auf seine eigene Art und Weise durch die Stadt führen. Leen fesselt uns mit unglaublichen Geschichten, Scherzen und viel Wissenswertem über Zierikzee.

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Er erzählt uns packende und lustige Legenden über Seefahrer und ihre Familien, den ersten Goldfisch von Zierikzee und die Gefangenen von Gravensteen. Mit gutem Gewissen konnten wir unseren Touristenstadtplan wegpacken und hingen gebannt an den Lippen des gut informierten, älteren Herren. Nach einer leckeren Tasse Kaffee mit Leen und noch viel mehr Anekdoten aus Zierikzee haben wir einen unvergesslichen Tag genossen.

Falls Sie einen Altstadt- und Hafenbummel durch Zierikzee unternehmen, hoffen wir, dass Sie Leen Tiebout über den Weg laufen!



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